Verheerende "Eisflut" jährt sich zum 500. Mal
Welcher aufmerksame Spaziergänger hat sich nicht schon gefragt, was es mit der Banter Ruine auf sich hat? Und warum ist der vom Südstrand aus gut sichtbare Leuchtturm nach dem Dorf Arngast benannt, obwohl er mitten im Jadebusen steht?
Das Gebiet, auf dem sich unsere heutige Stadt Wilhelmshaven befindet, wurde schon häufiger von Sturmfluten bedroht. Wenn man sich die Wasserstandanzeiger der Sturmfluten anschaut, was z.B. am Südstrand möglich ist, bekommt man ein Gefühl dafür. Und gerade auch diese Fluten sind dafür verantwortlich, dass die Banter Ruine existiert und Arngast versunken ist.
Banter Ruine um 1911
Die größten Fluten in unserem Küstengebiet waren die Julianenflut vom 17. Februar 1164, die Antoni-Flut vom 16. Januar 1511, die Allerheiligenflut vom 1. November 1570, die Fastnachtsflut von 1602 und die Weihnachtsflut vom 25. Dezember 1717. 1717 wurde auch damit begonnen, in Dangast auf dem Geesthügel neben dem Siel die Flutsteine zu errichten. Beinahe wie Grabsteine mahnen sie die Menschen hinter dem Deich, die Gefahr des Wassers nicht zu unterschätzen.
Im Jahr 2011 jährt sich nun die Antoni-Flut zum 500. Mal, die am 16. Januar 1511 Ostfriesland überrollte und große Teile Butjadingens und Rüstringens zerstörte. Ihre besondere Zerstörungskraft bekam sie durch die Eisschollen, die sie über die Deiche katapultierte.
Nach der Antoni-Flut musste das Land rund um die Kirchspiele Arngast und Bant aufgegeben werden. Die Abendmahlsgeräte und die Glocke der Banter Kirche wurden verkauft, aus dem Holz wurde das Maadesiel gebaut und die Steinquader wurden für die Erweiterung der Neuender Kirche verwendet, denn die Gemeinde Neuende wuchs um die ehemaligen Bewohner von Bant an. Die Banter Kirchruine lag noch lange etwa 100 Meter vor dem Deich als Insel im Meer und es ging die Legende um, dass aus den Tiefen des Meeres die Kirchglocke geläutet wurde. Am Standort der ursprünglichen Kirche ist heute die rekonstruierte Banter Ruine zu sehen.
Zum Jahrestag am 16. Januar soll sich im Küstenmuseum Wilhelmshaven alles um diese eisige Flut drehen. Ab 13 Uhr haben alle Besucher des Küstenmuseums freien Eintritt. Um 13 und 14.30 Uhr werden Kurzführungen zum Thema Sturmfluten angeboten und als Highlight des Tages wird um 13.30 und 15 Uhr der Dokumentarfilm "Land unter!" gezeigt. Der Förderverein des Küstenmuseums sorgt für das leibliche Wohl mit Kaffee und Kuchen.
Text: Merle Stolze, Küstenmuseum Wilhelmshaven
Themen: ; Maritime Meile Wussten Sie schon...?
Das Gebiet, auf dem sich unsere heutige Stadt Wilhelmshaven befindet, wurde schon häufiger von Sturmfluten bedroht. Wenn man sich die Wasserstandanzeiger der Sturmfluten anschaut, was z.B. am Südstrand möglich ist, bekommt man ein Gefühl dafür. Und gerade auch diese Fluten sind dafür verantwortlich, dass die Banter Ruine existiert und Arngast versunken ist.
Banter Ruine um 1911
Die größten Fluten in unserem Küstengebiet waren die Julianenflut vom 17. Februar 1164, die Antoni-Flut vom 16. Januar 1511, die Allerheiligenflut vom 1. November 1570, die Fastnachtsflut von 1602 und die Weihnachtsflut vom 25. Dezember 1717. 1717 wurde auch damit begonnen, in Dangast auf dem Geesthügel neben dem Siel die Flutsteine zu errichten. Beinahe wie Grabsteine mahnen sie die Menschen hinter dem Deich, die Gefahr des Wassers nicht zu unterschätzen.
Im Jahr 2011 jährt sich nun die Antoni-Flut zum 500. Mal, die am 16. Januar 1511 Ostfriesland überrollte und große Teile Butjadingens und Rüstringens zerstörte. Ihre besondere Zerstörungskraft bekam sie durch die Eisschollen, die sie über die Deiche katapultierte.
Nach der Antoni-Flut musste das Land rund um die Kirchspiele Arngast und Bant aufgegeben werden. Die Abendmahlsgeräte und die Glocke der Banter Kirche wurden verkauft, aus dem Holz wurde das Maadesiel gebaut und die Steinquader wurden für die Erweiterung der Neuender Kirche verwendet, denn die Gemeinde Neuende wuchs um die ehemaligen Bewohner von Bant an. Die Banter Kirchruine lag noch lange etwa 100 Meter vor dem Deich als Insel im Meer und es ging die Legende um, dass aus den Tiefen des Meeres die Kirchglocke geläutet wurde. Am Standort der ursprünglichen Kirche ist heute die rekonstruierte Banter Ruine zu sehen.
Zum Jahrestag am 16. Januar soll sich im Küstenmuseum Wilhelmshaven alles um diese eisige Flut drehen. Ab 13 Uhr haben alle Besucher des Küstenmuseums freien Eintritt. Um 13 und 14.30 Uhr werden Kurzführungen zum Thema Sturmfluten angeboten und als Highlight des Tages wird um 13.30 und 15 Uhr der Dokumentarfilm "Land unter!" gezeigt. Der Förderverein des Küstenmuseums sorgt für das leibliche Wohl mit Kaffee und Kuchen.
Text: Merle Stolze, Küstenmuseum Wilhelmshaven
Themen: ; Maritime Meile Wussten Sie schon...?
Katrin Enders - 14. Jan, 15:24